Deine »Daily Routine«: Der Weg zu einem ausgeglichenen und stressfreien Leben
Warum deine Daily Routine immer wieder ins Stocken gerät?
Kennst du das auch? Du hast eine wundervolle Morgenroutine etabliert, die dir hilft, kraftvoller und energiegeladener in deinen Alltag zu gehen. Du spürst, wie gut dir diese tägliche Praxis tut – auf allen Ebenen. Du bist körperlich fit, mental klar und energetisch in Balance. Und dann – von einem Tag auf den anderen – lässt du es einfach sein.
Anfangs denkst du dir noch »Heute lasse ich meine Praxis mal ausfallen. Ich mache einfach morgen weiter.«, bevor du nach einiger Zeit feststellen musst, dass aus einem Tag, erst eine Woche und bald ein ganzer Monat geworden ist.
Warum lässt du deine daily Routine so einfach ziehen?
❓Warum hören wir auf, Dinge zu tun, die uns ein gutes Gefühl geben?
❓Warum geben wir Dinge auf, von denen wir wissen, dass sie uns und unserem gesamten System einfach nur gut tun?
❓Warum schaffen wir es plötzlich nicht mehr, und dafür Zeit zu nehmen, obwohl das im letzten Monat noch problemlos geklappt hat?
❓Warum bleiben wir auf der Couch liegen, obwohl wir rein rational wissen, dass Kontinuität der Schlüssel zu positiven Resultaten in fast jedem Bereich ist?
Tägliche Routinen können Wunder wirken – wenn sie zu deinem Nervensystem passen.
🌿 Doch nicht jede Routine bringt die gewünschte Entspannung. Dein Nervensystem spielt dabei eine entscheidende Rolle: Ist es im Dauerstress, greifen Routinen oft nicht so, wie sie sollten.
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Warum du mit sogenannten »Warum-Fragen« bei deiner daily routine nicht weiterkommst – und wie du es besser machst!
So einfach sind diese oben genannten Frage nicht zu beantworten. Wir Menschen sind emotionale Wesen und funktionieren nicht immer nach logischen Regeln. Außerdem haben solche Warum-Fragen einen großen Nachteil. Sie beschämen uns sehr häufig und bringen uns dadurch keinen Schritt weiter. Im Gegenteil – sie lähmen uns oft sogar eher.
Deshalb macht es großen Sinn solche Warum-Fragen in Wie-Fragen umzuwandeln. Also statt zu fragen: »Warum bekomme ich es einfach nicht hin, dies oder jenes zu machen« sollte du dich lieber fragen:
👉🏼 »Wie schaffe ich es, meine täglichen Routinen tatsächlich auch täglich zu absolvieren?« oder
👉🏼 »Wie baue ich mir eine langfristige tägliche Routine auf?« oder
👉🏼 »Wie kann ich konsequenter die Dinge tun, die mir ein gutes Gefühl geben?«
Der Vorteil an diesen Wie-Fragen ist, dass sie viel lösungsorientierter sind. Sie fordern uns und unser System auf, nach kreativen Lösungen zu suchen. Zusätzlich rücken sie, im Vergleich zu den Warum-Fragen, weniger das Scheitern in den Vordergrund. Denn das sei vorweg gesagt: Niemand, jedenfalls niemand, den ich kenne (und ich kenne viele Menschen, die »täglichen« Routinen folgen, sehr reflektiert und mit großer Kontinuität durch ihr Leben gehen), jedenfalls niemand von diesen Menschen ist immer jeden Tag und zu jeder Tageszeit diszipliniert und konsequent.
Wir alle sind herrlich unperfekt und das ist auch gut so!
Die häufigsten Fallen: Warum unsere Daily Routine oft scheitert
Zunächst einmal dürfen wir eins klarstellen: 👉 Du bist nicht allein! Die meisten von uns scheitern daran, eine nachhaltige Routine aufzubauen, weil…
… wir zu viel auf einmal wollen:
Morgens meditieren, dann joggen, gesund frühstücken, Journaling, kalt duschen – klar, auf Instagram sieht das toll aus. Aber wenn du von 0 auf 100 starten willst, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du nach ein paar Tagen wieder aufgibst.… wir nicht unserem eigenen Rhythmus folgen:
Die perfekte Morgenroutine von der Influencerin aus Bali passt vielleicht zu ihr – aber du hast zwei Kinder, einen Job und einen vollen Alltag. Es geht nicht darum, irgendetwas nachzumachen, sondern darum, eine Routine zu finden, die wirklich zu DIR passt.… wir es zu kompliziert angehen:
Wenn du eine Checkliste mit 10 Punkten für deine Morgenroutine brauchst, ist die Chance groß, dass du schon beim Gedanken daran die Lust verlierst. Keep it simple!
Doch bevor wir hier tiefer einsteigen, lass uns erst einmal schauen, was eine »gute daily routine« überhaupt auszeichnet und welche Vorteile sie für dein Nervensystem hat?
Gewohnheit, Daily Routine, Ritual: Was ist der Unterschied?
Lass uns als erstes definieren, was eine tägliche Routine bedeutet: Eine Routine ist eine Abfolge von Handlungen, die wir immer wieder durchführen.
👉 Sich abends die Zähne zu putzen und sich bettfertig zu machen, ist eine Routine.
👉 Um 6 Uhr aufzustehen und jeden Morgen Sport zu treiben, ist eine Routine.
👉 Jeden Morgen vor der Arbeit ein Brötchen zu kaufen und die Nachrichten zu lesen, ist eine Routine.
👉 Sogar Chips essen, während man Netflix schaut, ist eine Routine.
Das sind alles Handlungen, die immer wieder vorkommen – ein Rhythmus in unserem täglichen Leben. Das macht sie aber nicht alle zu guten Routinen. Sie sind einfach nur Routine, weil sie regelmäßig durchgeführt werden. Ob hilfreich oder nicht, jede Routine ist wirkungsvoll. Sie teilt unserem Gehirn mit, dass es Zeit ist, in einen bestimmten Modus zu wechseln. Und genau das können wir uns zunutze machen.
Denn wir Menschen sind Gewohnheitstiere und dadurch können wir Routinen nutzen, um alles zu erreichen, was wir wollen. Wir müssen unser Gehirn nur in einen automatischen Zustand versetzen, in dem wenig oder gar keine Willenskraft erforderlich ist.
Das funktioniert folgendermaßen:
Schritt 1: Anschalten der Routine: Es geschieht etwas, das unserem Gehirn den Hinweis gibt in den »automatischen« Modus zu wechseln. Ein einfaches Beispiel ist das Aufwachen. Wenn ich aufwache, weiß mein Gehirn sofort, dass es Zeit ist, die Kaffeemaschine einzuschalten. Diese Gewohnheit hat sich über Jahre hinweg in meinem Gehirn festgesetzt.
Schritt 2: Ausführen der Routine. Jetzt schalte ich die Kaffeemaschine ein, warte, bis der Kaffee durch ist, gieße ihn in meine Lieblingstasse, setze mich an den Tresen und trinke ihn schließlich.
Schritt 3: Genuss der Routine. Der köstliche Geschmack und das Koffein verstärken die Routine, so dass ich sie am nächsten Morgen wiederhole.
Kaffee kochen ist nur eine kleine Routine, aber durch die tägliche Wiederholung helfe ich meinem Gehirn eine neuronale Datenautobahn daraus zu machen, die mir dabei hilft, »durchzuhalten« und jeden Morgen von Neuem die Kaffeemaschine anzuschalten.
Jetzt stell dir vor, dass andere, schwerere Aufgaben, die dich befähigen können, große Dinge zu erreichen, so einfach wären wie Kaffee kochen?
Dahinter steckt die Kraft von täglichen Routinen. Diese kleinen, wiederholten Handlungen können eine exponentielle Wirkung haben.
Nun kommen wir zu den Unterschieden von Gewohnheiten, Routinen und Ritualen.
💡 Gewohnheiten sind automatische, oft unbewusste Handlungen, die wir regelmäßig tun, wie beispielsweise das Überprüfen des Handys nach dem Aufwachen oder das Ablegen unseres Schlüssel beim Betreten unserer Wohnung. Gewohnheiten sind die kleinsten Bausteine unseres Alltags.
💡 Routinen bringen Struktur in den Alltag. Sie sind Kombinationen aus mehreren Gewohnheiten. Zum Beispiel kann deine Morgenroutine umfassen, nach dem Aufstehen erst zu duschen, zu meditieren und dann zu frühstücken, bevor du die To-Do-Liste für den Tag erstellst.
💡 Rituale sind wie Routinen, mit einem entscheidenden Unterschied: Unsere Einstellung zu den Handlungen! Ein Spaziergang in der Natur kann als Routine betrachtet werden, wenn du ihn aus Pflichtgefühl machst oder weil du ihn mit dem Hintergrund machst, deine Produktivität zu steigern. Wenn du ihn aber als Zeit für dich selbst und zum Entspannen nutzt, wird er zu einem Ritual. Viele Routinen können zu kraftvollen Ritualen werden, wenn wir hier die Perspektive wechseln.
Kleine Schritte, große Wirkung: So verbesserst du deine Daily Routine
Unser Nervensystem reagiert sensibel auf Veränderungen. Zu große Veränderungen auf einen Schlag verursachen Unsicherheit und Stress in unserem System. Unser Nervensystem schlägt sofort Alarm und stuft das neue Verhalten als gefährlich ein. Es weicht zu stark von unserer aktuellen Norm ab. Wenn wir hier also zu schnell zu viel wollen, erreichen wir oft genau das Gegenteil von dem, was wir wollen. Wir brechen ab.
Also dürfen wir hier lieber schrittweise vorgehen. Beginne sanft mit kleinen, machbaren Schritten, die dir helfen werden, dich immer noch in einem sicheren Zustand zu wähnen. Dein Nervensystem wird es dir danken und dein neues Verhalten hat tatsächlich das zeug zu einer kraftvollen Routine zu werden.
Anstatt also gleich eine umfassende Morgenroutine umsetzen zu wollen, kannst du dir zum Beispiel vornehmen, erst einmal jeden Morgen für fünf Minuten zu meditieren oder abends ein paar Seiten in einem Buch zu lesen. So kannst du zum einen prüfen, was dir wirklich hilft und zum anderen kann isch dein System Schritt für Schritt an dein neues Normal gewöhnen.
So baust du dir langfristig eine tägliche Routinen auf: Tipps für nachhaltigen Erfolg
Um eine Routine zu etablieren, die du nicht nach wenigen Tagen wieder aufgibst, sind folgende Schritte hilfreich:
Setze dir klare Ziele: Was möchtest du mit deiner Routine erreichen? Willst du Stress reduzieren, mehr Energie haben oder einfach nur einen klaren Kopf behalten?
Beginne klein aber sei konsistent: Verhaltenswissenschaftler haben heraus gefunden, dass man sich am besten auf nur eine einzige Sache konzentriert, wenn man erfolgreich sein Leben verändern will. Also statt gleich ein ganzes Arsenal an neuen Routinen in deinen Alltag zu packen, macht es mehr Sinn dich Schritt für Schritt an neue Regeln zu gewöhnen. So kannst du einerseits genau prüfen, was zu dir passt und dir wirklich gut tut. Andererseits hast du genügend Zeit, dich auch wirklich auf die neuen Dinge in deinem Alltag vorzubereiten, ihnen quasi ein Feld zu ebnen.
Also empfehle ich dir, dir die eine Sache heraus zu picken, die du jetzt in diesem Moment am meisten priorisierst und all deine Energie darauf zu setzen. Was ist für dich hier und heute am wichtigsten? Und dann tue das tatsächlich jeden Tag.
Konsistenz schafft Sicherheit und das hilft deinem Nervensystem, diese neue Sache als sicher einzustufen.Sei geduldig: Gib deinem Nervensystem Zeit, sich an deine neue Routine zu gewöhnen. Je nachdem, wie du tickst, kann es manchmal Tage, manchmal aber auch Wochen brauchen, bis du merkst, wie sich deine tägliche Routine positiv auf dein Leben auswirkt. Bleib dran und hab Vertrauen.
Integriere Rituale: Überlege dir, wie du alltägliche Routinen zu persönlichen Ritualen machen kannst. Beim Teetrinken morgens könntest du beispielsweise bewusst den Moment genießen und reflektieren, was dir am bevorstehenden Tag wichtig ist.
Verknüpfe neue Routinen mit schon bestehenden Gewohnheiten: Ein Beispiel wäre, nach dem Zähneputzen eine kurze Meditation einzufügen. So fällt es dir einfacher, neue Routinen in deinen Alltag zu integrieren.
Reflektiere regelmäßig: Nimm dir Zeit, um deine Routine zu reflektieren. Was funktioniert gut, was nicht? Was hilft dir? Was möchtest du ändern? Anpassungen sind wichtig, damit du deine Routine auch langfristig einhältst.
Fazit: Die Kraft der täglichen Routine
Eine durchdachte tägliche Routine kann dir helfen, dein Nervensystem zu regulieren und gleichzeitig deine eigenen Bedürfnisse nicht zu vernachlässigen. Mit kleinen, bewussten Schritten schaffst du einen Raum für dich selbst in deinem hektischen Alltag.
Schaue dir gerne auch meine anderen Artikel an, wenn du bereit bist, deine Reise zu beginnen. Dort spreche ich unter anderem über Achtsamkeit und Stressmanagement. Gemeinsam finden wir Wege, um für dich selbst da zu sein ohne die Menschen um dich herum zu vernachlässigen.
Teile diesen Artikel mit Freunden, Bekannten oder in sozialen Netzwerken, die vielleicht auch Unterstützung brauchen, um ihr Nervensystem zu regulieren. Gemeinsam können wir Wege finden, um den ständigen Stress zu überwinden und zu mehr innerer Ruhe und Ausgeglichenheit zu gelangen.
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