12 Anzeichen für ein dysreguliertes Nervensystem

 

Wie schon im Blogartikel ›Warum ist dein Nervensystem so wichtig für dein gesamtes Sein?‹ angesprochen, ist dein Nervensystem das komplexeste und am besten organisierteste System in deinem Körper. Es lenkt all deine Körperreaktionen auf die Umwelt.
Es beeinflusst deine Gesundheit, dein Denken, dein Handeln, deine Intuition und deine emotionalen Beziehungen.

Doch was ist, wenn dein Nervensystem aus dem Ruder läuft?

Was passiert, wenn dein Sympathikus dauerhaft am Anschlag ist und du gar nicht mehr runter kommst? Zunächst ist es noch einmal wichtig zu verstehen wie dein Nervensystem überhaupt arbeitet:

Grob gesagt gibt es Sympathikus und Parasympathikus. Während der Sympathikus dann aktiviert wird, wenn wir uns Gefahren aussetzen oder aktiv sind, steuert der Parasympathikus alle Entspannungsvorgänge in unserem Körper und fungiert als eine Art Bremspedal damit unser Motor nicht überhitzt.

Beide Akteure sind absolut sinnvoll und sorgen auf ihre ganz eigenen Art und Weise für unser Überleben und unser Wohlbefinden. Doch immer häufiger passiert es, dass unser Sympathikus in Dauerschleife läuft. Denn der reagiert nicht nur auf den viel beschworenen Säbelzahntiger oder eine andere wirkliche Gefahr, die tatsächlich unser Leben gefährdet. Nein, unser Sympathikus reagiert auch auf hormonellen und vor allem auf emotionalen Stress. Und davon gibt es in unserer heutigen Zeit endlos viel oder zumindest empfinden das viele Menschen heutzutage so, obwohl objektiv gesehen der Sicherheitsstandard in unserem Land sehr hoch ist.

Das Nervensystem findet also gar nicht mehr aus dem Überlebensmodus zurück und viele Menschen befinden sich permanent im Kampf- und Fluchtmodus, um das eigene Überleben zu sichern.

Diese ständige Alarmbereitschaft hat weitreichende Konsequenzen, sowohl auf unsere körperliche, als auch auf unsere emotionale Verfassung.


Dauerstress?
Probleme, runter zu fahren?
Erschöpfung?

Oft steckt ein dysreguliertes Nervensystem dahinter.
Mache jetzt den ausführlichen Test.

Wenn du dich einträgst, erhältst du den Test in wenigen Augenblicken & außerdem einen erprobten Fahrplan, wie du dein Nervensystem stärken kannst.


Der Parasympathikus setzt komplett aus

Unter diesen Voraussetzungen kann unser Parasympathikus seine Arbeit nicht machen, denn er ist von Natur aus nur dann aktiv, wenn wir es gerade nicht sind, also wenn wir uns im Ruhezustand befinden. Er ist für viele unserer Körperfunktionen, die in Ruhe- oder Erholungsphasen stattfinden, wichtig und reguliert Funktionen wie den Herzschlag, die Atmung oder das Verdauungssystem. Vorrangiges Ziel des Parasympathikus ist dabei der Aufbau von Energiereserven und die Regeneration all unserer Organe.

Wir brauchen ihn also unbedingt, um wieder Kraft zu sammeln, unsere Nahrung zu verdauen und vor allem um unsere lebenswichtigen Organe zu regenerieren. Da ist es nur verständlich, dass ein längerfristiges Aussetzen des Parasympathikus und damit eine Dsyregulation des Nervensystems weitreichende Auswirkungen auf unser Wohlergehen und auf unsere Gesundheit hat. Viele psychosomatische Erkrankungen gehen auf ein dysreguliertes Nervensystem zurück. Doch woran erkennst du nun, ob dein Nervensystem dysreguliert ist?

12 Anzeichen, für ein
dysreguliertes Nervensystem

1 – Permanente innere Unruhe

Du hast das Gefühl permanent im Stress oder in Eile zu sein. Du rast im wahrsten Sinne des Wortes durch dein Leben, so als wäre jemand oder etwas hinter dir her. Ob im Job oder zu Hause – du erledigst deine Aufgaben im Stechschritt. Wenn du einmal bewusst in dich hinein spürst, bemerkst du, dass dein Herz rast, dein Atem flach ist und du sehr schnell sprichst. Pausen in deinen Alltag einzubauen, fällt dir schwer, denn dann bekommst du das Gefühl nicht produktiv genug zu sein oder denkst an all die Dinge, die noch zu erledigen sind.

2 – Verspannungen in deinem Körper

Du leidest häufig an Verspannungen in deinem Körper. Ob Nacken und Schultern, der untere Rücken oder in den Beinen. Deine Muskeln sind gefühlt ständig angespannt, als wärst du auf dem Sprung und würdest gleich zu einem Sprint starten oder dir stünde ein Kampf bevor. Sehr deutlich wird dir das an deinem Kiefer. Denn selbst wenn du gerade nicht kaust, sprichst oder küsst, ist dein Kiefer angespannt und deine Zunge klebt am Gaumen.

3 – Überreaktionen im Alltag

Du reagierst häufig gereizt, forsch und impulsiv. Auch wenn der Auslöser vermeintlich ›klein‹ ist, neigst du zu einer starken Reaktion oder du versuchst dein Verhalten recht provokativ zu rechtfertigen. Diese erhöhte Reizbarkeit, die sich auch in Aggressivität ausdrücken kann, ist eine Reaktion deines Gehirns, wenn es überlastet ist. Es hat im Laufe des Tages bereits so viele Reize aufgenommen und ist nun schlichtweg nicht mehr in der Lage adäquat auf die neuen Auslöser zu reagieren. Deshalb fällt es auch so schwer, diese eher aggressiven Reaktionen willentlich zu beeinflussen.

4 – Überempfindsamkeit

Du reagierst hoch empfindlich auf sensorische Reize. Deinem Gegenüber fällt das Glas runter, es scheppert und du zuckst zusammen, als hänge dein Leben davon ab. Um dich herum gibt es zu viele Geräusche und du sehnst dich nach Ruhe. Wenn du am Computer sitzt, sind dir die vielen visuellen Reize (Banner hier, PopUp da) auf dem Bildschirm schnell zu viel. Manchmal äußert sich das sogar in Kopfschmerzen oder deine Augen sehen nicht mehr so scharf. Selbst der Geruch bestimmter Menschen ist an manchen Tagen kaum zu ertragen. Auch hier ist dein Gehirn schlichtweg überlastet, da es bereits zu viele Reize aufgenommen hat oder einfach mal einen Tag oder auch nur eine Stunde Ruhe braucht.

5 – Probleme beim Einschlafen

Du kommst einfach nicht zur Ruhe. Dein Gehirn rattert und erzählt dir, an was du morgen alles denken musst oder wie du heute im Laufe des Tages in einer bestimmten Situation besser hättest reagieren können. Du spielst einzelne Szenen deines Tages in Gedanken noch einmal durch oder stellst dir vor, wie du morgen in dieser oder jener Situation agieren willst. Plötzlich stellst du fest, dass es schon nach Mitternacht ist. Jetzt wirst du richtig unruhig, denn du weißt, du bekommst in dieser Nacht einfach nicht mehr genügend Schlaf.

6 – Du kannst nicht durchschlafen

Dir gelingt es zwar abends einzuschlafen, wahrscheinlich auch, weil du dich erst in der größten Erschöpfung schlafen legst und der Körper gar nicht mehr anders kann, als zu schlafen. Aber bereits nach ein paar Stunden wirst du wach und liegst dann stundenlang da, ohne wieder einschlafen zu können. Auch hier rattert dein Hirn und geht diverse Szenen des vergangenen Tages noch einmal durch oder du entwirfst Situationen in der Zukunft. Je näher der neue Morgen rückt, umso unruhiger wirst du, weil du nicht weißt, wie du die Herausforderungen des Tages stemmen sollst, ohne genügend geschlafen zu haben. So fühlst du dich dann auch tagsüber oft müde und erschöpft.

7 – chronische Schmerzen

Du leidest unter immer wieder kehrenden oder sogar chronischen Schmerzen und hast keine Ahnung, was die genaue Ursache ist. Du warst bereits bei diversen Ärzten, hast unzählige Tests, Messungen und Untersuchen machen lassen, doch es scheint keine organische Ursache für deine Symptome zu geben. Im Gegensatz zum akuten Schmerz, der dem Körper als Warn- und Schutzsignal dient, haben chronische Schmerzen meist keine sinnvolle Funktion und können eine Folge von Fehlfunktionen im Nervensystem sein. Das kann verschiedene Probleme nach sich ziehen – zum Beispiel die Beweglichkeit einschränken, zu Erschöpfung und psychischer Belastung führen und die Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen.

8 – Angstzustände

Gelegentliche Ängste gehören zum normalen Leben dazu, wenn du beispielsweise einem großen, unbekannten Tier gegenüber stehst, dass du nicht einschätzen kannst oder vor einer Prüfung stehst. Hier hat die Angst hauptsächlich eine schützende Funktion, im Sinne einer Warnmeldung vor unmittelbarer Gefahr. Doch Angst kann auch krankhaft werden, nämlich dann, wenn die erlebte Angst unverhältnismäßig groß ist und auch dann auftritt, wenn es gar keinen ersichtlichen Auslöser gibt. Außerdem wenn es dir immer schwerer möglich ist, selbst und willentlich aus dem Zustand der Angst heraus zu kommen. Dann liegt eine Störung des Gleichgewichtes zwischen Sympathikus und Parasympathikus vor.

9 – Unfähigkeit sich abzugrenzen

Du bist die Person, auf die sich alle verlassen können. Du erledigst die Aufgaben, die keiner so gern machen will, organisierst den nächsten Urlaub, bäckst dabei einen Kuchen für’s Fußballtunier deines Kindes und machst ganz nebenbei noch die Wäsche. Du verzichtest oft auf deine kleinen Auszeiten, wuppst dafür aber die unmöglichsten Situationen und machst einfach für Jeden alles möglich. Puuuhhhh.

Dein Nervensystem versucht auf diese Weise dafür zu sorgen, dass du deinen Platz in der Gruppe behältst. Wir sind seit Jahrtausenden darauf gepolt, darauf acht zugeben, dass wir nicht aus unserer bestehenden Gruppe ausgestoßen werden. Dafür nehmen wir auch in Kauf unsere eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen. Je dysregulierter dein Nervensystem ist, je größer ist der Wunsch alles ›richtig‹ zu machen und den Regeln der Gruppe zu entsprechen.

10 – Fehlende Verbundenheit mit dir selbst und deinen Mitmenschen

Du hast keinen wirklichen Bezug zu deinem Körper. Du kannst ihn nur dann richtig spüren, wenn er Schmerzen hat. Ansonsten fällt es dir schwer körperliche Empfindungen wahrzunehmen und diese klar zu benennen. So fällt es dir auch schwer zu sagen, was du eigentlich wirklich brauchst, was dir in einer schwierigen Situation gut tun würde, damit du diese bewältigst. Immer häufiger bemerkst du auch, dass du dich mit deinen Mitmenschen nicht mehr richtig verbunden fühlst. Deine Beziehungen werden zunehmend freudloser und du siehst eher die Fehler am Gegenüber als das, was dir an ihm Freude bringt.

Genauso wichtig wie die gesunde Abgrenzung ist das Gefühl der Verbundenheit zu uns und unseren Mitmenschen. Häufig geht das eine nicht ohne das andere. Erst wenn du dich mit dir selbst richtig verbunden fühlst, kannst du die Verbindung zu anderen Menschen wieder spüren und dich in dem Zusammenhang endlich gesund abgrenzen.

11 – Verdauungsprobleme

Dein Nervensystem beeinflusst die Arbeit in deinem Magen-Darmtrakt, indem es den Nahrungstransport und die Verdauungsfunktionen reguliert. Dabei werden diverse Enzyme zur Verfügung gestellt, entsprechende Magensäfte produziert und vieles mehr. Gibt es nun eine Dysbalance zwischen Parasympathikus und Sympathikus, kann sich dies über diverse Symptome im Magen-Darmtrakt bemerkbar machen. Dazu gehören chronische Verstopfung, Diarrhoe, Blähungen oder auch ein Reizdarm.

12 – Tinnitus

Bei manchen Menschen fiept oder piept es, bei anderen rattert, röhrt oder rauscht es. Meistens verschwindet ein Tinnitus wieder, doch manchmal werden diese lästigen Ohrgeräusche zur chronischen Qual. Ein Verursacher von Tinnitus ist Stress. Bist du also beruflich überlastet, hast du im wahrsten Sinne des Wortes viel um die Ohren, kommen noch emotionale und soziale Stresskomponenten hinzu, kann all dies für Ohrgeräusche verantwortlich sein. Der Tinnitus ist dabei ein lautes Signal deines Körpers, der dir sagen will: »Mach langsamer – jetzt!«

Das sind die häufigsten Anzeichen, die ein dysreguliertes Nervensystem mit sich bringt. Natürlich kann es sich noch in verschiedensten anderen Symptomen bemerkbar machen. Wenn du dir hier noch mehr Klarheit verschaffen willst, mache gern den Test, den ich gemeinsam mit einem Mediziner entwickelt habe. Auf diese Weise kannst du noch genauer herausfinden, ob dein Nervensystem so dysreguliert ist, dass es sich daran hindert, dein Leben freudvoll und in Leichtigkeit zu genießen.

Grundsätzlich gilt, wenn du einige dieser Zustände kennst und für dich eine Veränderung wünschst, dann mach dir zunächst einmal bewusst: Es ist nichts in Stein gemeißelt. Unser Körper ist so weise und verfügt über so wunderbare Werkzeuge sich selbst wieder zu regulieren. Eine wichtige Rolle spielt dabei dein Nervensystem. Wenn du hier den Hebel ansetzt und dein Nervensystem wieder in seine natürliche Balance bringst, verändert sich dein Leben auf vielen Ebenen. Du kannst deinen Körper dabei unterstützen.

In meinem 1:1 Coaching können wir uns gemeinsam deine Herausforderungen anschauen, mögliche Blockierungen aufdecken und sie mithilfe deines gesamten Systems sowohl auf mental-emotionaler als auch auf körperlicher Ebene auflösen.

Lies hier, um mehr zu erfahren oder gönn dir gleich einen Impulsgespräch mit mir. Ich freue mich auf dich.

Zurück
Zurück

Was hat eine träge Verdauung mit deinem Nervensystem zu tun?

Weiter
Weiter

Warum ist dein Nervensystem so wichtig für dein gesamtes Sein?